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STDERROR in eine Variable umleiten

In einem Script verkette ich mehrere Befehle, was aber den Nachteil hat, dass sich für die Fehlerbehandlung nur der Exit-Wert des äußeren Befehls auswerten lässt. Hier die Zeile, um die es geht:

sudo -u backup ssh root@${RECHNER} "~/sbin/do_SSHbackup" > $BACKUPDIR/${RECHNER%%.*}/${AKTDATE}.tgz || OK=NOK

Hier wird die Variable OK nur auf NOK gesetzt, wenn z.B. sudo fehlschlägt oder das Zielverzeichnis nicht existiert. Wirft jedoch das per SSH aufgerufene Script do_SSHbackup einen Fehler, so bekommt die Variable OK nichts davon mit. Auf dem Standardfehlerkanal landet jedoch eine Fehlermeldung.

Wenn ich nun die Ausgabe der Fehlermeldungen in einer Variablen sammeln und diese auswerten könnte, wäre ein Abfangen des Fehlers möglich. Aber wie, ohne dabei den Standardausgabekanal zu beeinflussen? Nach ein wenig „Googleei“ fand ich die Lösung bei stackoverflow.com.

OUTPUT=$( { sudo -u backup ssh root@${RECHNER} "~/sbin/do_SSHbackup" > $BACKUPDIR/${RECHNER%%.*}/${AKTDATE}.tgz; } 2>&1 ) || OK=NOK

Somit bekomme ich alle Fehlermeldungen in die Variable OUTPUT, welche ich im Nachgang auswerten kann:

if [ "$OK" != "OK" -o -n "$OUTPUT" ] ; then
  echo "$OUTPUT">&2
  ...
fi

set -x Ausgaben nur in eine Datei schreiben

Der Schalter set -x (auch xtrace genannt) ist ein hilfreiches Werkzeug zum Debuggen von Shellskripten. Aber manchmal sieht man auf Grund der Vielzahl an Meldungen den Wald von lauter Bäumen nicht. Und der normale Anwender sollte davon besser auch nichts zu sehen bekommen. Daher sollte man nach getaner Kammerjägerei den Schalter wieder aus dem Skript entfernen oder auskommentieren.

Was aber, wenn man die schönen Meldungen auch in der normalen Anwendung sammeln möchte, um z.B. einem von einem Anwender gemeldeten Fehler auf die Spur zu kommen. Mit ein paar zusätzlichen Zeilen kann man dies bewerkstelligen.

Hier erst mal das „normale“ Script:

#!/bin/sh

echo "Ich melde einen Fehler" >&2
echo "Eine ganz normale Meldung"

Es macht nichts wirklich sinnvolles, es gibt nur eine Meldung auf STDERR und eine auf STDOUT aus.

Nun die modifiziere Variante:

#!/bin/sh
{
  echo "+++++++++ `date "+%F %T"`: ${0##*/} $1 $2 $3 +++++++++"
  set -x
  echo "Fehler" >&2
  echo "normal"
  set +x
} 2>&1 | tee -a /tmp/${0##*/}.log | grep -v '^+'

Dieses Skript schreibt die komplette Ausgabe (mit den Debug-Zeilen von xtrace) in eine Logdatei mit gleichen Namen wie das Script selbst (mit angehängtem .log) in das Verzeichnis /tmp. Die xtrace-Zeilen werden für die normale Ausgabe über grep ausgefiltert.

Durch den Schalter -a bei tee wird die Ausgabe immer an die bestehende Logdatei angehängt. Dem trägt auch die echo-Zeile Rechnung, durch die zum Einen der Beginn eines neuen Laufs markiert wird und zum Anderen die zusätzlichen Parameter protokolliert werden.

Script-Fehler beim IE6 finden

Meldet der IE6 einen Javascript-Fehler, der sich im Firefox nicht nachvollziehen lässt, so wird es schwierig. Der IE6 meldet zwar, er hätte in der Datei xy.php in Zeile x bei Zeichen y einen Fehler gefunden, aber diese Angaben sind irreführend. Oder doch nicht? Wie man dem Fehler auf die Spur kommen kann zeige ich hier.

Beim Aufrufen einer Seite wird zum Beispiel die folgende Fehlermeldung angezeigt:

Screenshot der 1. Fehlermeldung

Im Prinzip ist die Angabe von Zeile und Spalte gar nicht so verkehrt, nur die Datei-Angabe stimmt meist überhaupt nicht, da eine HTML-Seite zum einen oft aus verschiedenen Teilen per PHP zusammengesetzt wird und zum anderen der Javascript-Code häufig in eigene Dateien ausgelagert ist.

Um nun herauszubekommen, in welcher Datei der Teufel im Detail steckt, muss man den Debug-Modus aktivieren und die Anzeige der Script-Fehler ausschalten. Dies geschieht in Extras » Internetoptionen » Erweitert. Dort werden, wie unten gezeigt, die Häkchen bei »Skriptdebugging deaktivieren« und bei »Skriptfehler anzeigen« entfernt. Danach muss der IE neu gestartet werden, damit die Änderungen wirksam werden.

Screenshot der Internetopionen des IE6

Wird nun die betreffende Seite erneut aufgerufen, sieht die Fehlermeldung etwas anders aus:

Screenshot der 2. Fehlermeldung

Hier ist nun auch erstaunlicher Weise von Zeile 14 die Rede! Klick man nun auf »Ja«, wird der IE-Debugger gestartet und die Datei geladen und angezeigt, in der der Internet-Explorer den Fehler gefunden hat. Der Cursor wird allerdings an die Position gesetzt, die in der ersten Fehlermeldung angezeigt wurde: Zeile 15, Spalte 22.

Ausschnitt der Debug-Anzeige

Wenn wir uns aber an die Angabe aus der zweiten Fehlermeldung (Zeile 14) erinnern und unser Augenmerk auf die Zeile über dem Cursor richten, sehen wir dort in Spalte 22 einen zweiten Punkt, der dort nicht hingehört. Dies ist der Fehler!

Das Verfahren ist etwas umständlich, aber immerhin zielführend. Und wenn man sich erst einmal daran gewöhnt bzw. damit abgefunden hat, ist es recht nützlich.