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Shell: Zeitstempel in die Ausgabe einfügen

Loggt man innerhalb eines Shellskripts in eine Logdatei, so ist es häufig sinnvoll, den Einträgen einen Zeitstempel voran zu stellen. Das macht das kleine Tool ts (von Timestamp) ganz einfach:

echo "Eine ganz wichtige Meldung" | ts '[%Y-%m-%d %H:%M:%S]' >> meine-Logdatei

Das Tool ts ist Bestandteil von moreutils, das Paket muss also ggf. erst installiert werden. Will/kann man das nicht, kann man sich auch mit awk, perl und anderen Tools helfen. Wie das geht, ist in einem Post auf StackExchange erklärt (wo ich auch den Tipp mit ts her habe).

set -x Ausgaben nur in eine Datei schreiben

Der Schalter set -x (auch xtrace genannt) ist ein hilfreiches Werkzeug zum Debuggen von Shellskripten. Aber manchmal sieht man auf Grund der Vielzahl an Meldungen den Wald von lauter Bäumen nicht. Und der normale Anwender sollte davon besser auch nichts zu sehen bekommen. Daher sollte man nach getaner Kammerjägerei den Schalter wieder aus dem Skript entfernen oder auskommentieren.

Was aber, wenn man die schönen Meldungen auch in der normalen Anwendung sammeln möchte, um z.B. einem von einem Anwender gemeldeten Fehler auf die Spur zu kommen. Mit ein paar zusätzlichen Zeilen kann man dies bewerkstelligen.

Hier erst mal das „normale“ Script:

#!/bin/sh

echo "Ich melde einen Fehler" >&2
echo "Eine ganz normale Meldung"

Es macht nichts wirklich sinnvolles, es gibt nur eine Meldung auf STDERR und eine auf STDOUT aus.

Nun die modifiziere Variante:

#!/bin/sh
{
  echo "+++++++++ `date "+%F %T"`: ${0##*/} $1 $2 $3 +++++++++"
  set -x
  echo "Fehler" >&2
  echo "normal"
  set +x
} 2>&1 | tee -a /tmp/${0##*/}.log | grep -v '^+'

Dieses Skript schreibt die komplette Ausgabe (mit den Debug-Zeilen von xtrace) in eine Logdatei mit gleichen Namen wie das Script selbst (mit angehängtem .log) in das Verzeichnis /tmp. Die xtrace-Zeilen werden für die normale Ausgabe über grep ausgefiltert.

Durch den Schalter -a bei tee wird die Ausgabe immer an die bestehende Logdatei angehängt. Dem trägt auch die echo-Zeile Rechnung, durch die zum Einen der Beginn eines neuen Laufs markiert wird und zum Anderen die zusätzlichen Parameter protokolliert werden.

Nur einen bestimmten Zeitabschnitt einer Logdateien ausgeben

In einer Logdatei lässt sich ja prima mit grep nach einer Zeichenkette suchen. Was aber, wenn man nur einen bestimmten Zeitraum der Logdatei durchsuchen möchte?

Nun, da hilft uns mal wieder das Universalwerkzeug Perl mit seinem sog. Bereichsoperator (..). Wird dieser nämlich im skalaren Kontext verwendet, liefert er uns solange falsch, solange der linke Ausdruck falsch ist. Sobald der linke Ausdruck (einmal) wahr wird, liefert der Bereichsoperator solange wahr zurück, bis der rechte Ausdruck wahr wird. Er ist also so etwas wie ein bistabiler Schalter mit einer Einschalt- und einer Ausschaltbedingung (der Elektroniker nennt so etwas ein Flip-Flop). Genug der Theorie, hier die praktische Anwendung für unseren Fall:

perl -n -e 'print $_ if /^Aug 18/ .. /^Aug 31/' /var/log/messages

Dies liefert uns alle Einträge vom 18. August bis zum 31. August (oder bis zum Ende der Datei, wenn heute erst der 28. August ist).

Mit einem nachgeschalteten grep kann man nun prima in diesem Abschnitt suchen. Hier ein Beispiel, welches alle anfragende Rechner für den o.g. Zeitraum aus der Logdatei des DNS-Servers ermittelt:

perl -n -e 'print $_ if /^Aug 18/ .. /^Aug 31/' named.queries | sed -n 's/^.* client ([^#]*)#.*$/1/p' | sort | uniq

Alle Fehlermeldungen in einem Script umleiten

Man kann in einem Shell-Script ja Ausgaben, die an den Standard-Fehler-Kanal STDERR gehen, mit 2>>dateiname.log in eine Datei umleiten. Dies muss aber für jeden Befehl einzeln gemacht werden. Es gibt aber bei der Bash eine Methode, die Umleitung für das gesamte Script zu machen.

Dazu nutzt man eine Spezialform des Befehls exec: Werden als Parameter nur Umleitungen angegeben, so leitet die Shell die gewünschten Kanäle permanent um.

#!/bin/bash
exec 2>> dateiname.log

echo "Normale Ausgabe"
echo "An stderr" >&2
echo "das folgende macht einen Fehler"
TEST=`gibtsnicht  `
echo "Das geht auch in Pipes:"
LINES=`lsx -1 $TREE | egrepx -v '^.+$' | wc -l`

Startet man das Script, so erhält man auf der Konsole diese Ausgabe:

Normale Ausgabe
das folgende macht einen Fehler
Das geht auch in Pipes:

Das sind die Ausgaben auf der Standard-Ausgabe.

Die Log-Datei enthält die Ausgabe der Fehlermeldungen:

An stderr
./logtest: line 7: gibtsnicht: command not found
./logtest: line 9: lsx: command not found
./logtest: line 9: egrepx: command not found

Sollen alle Ausgaben in die Logdatei umgeleitet werden, so verwendet man

exec >> dateiname.log 2>&1